Wir fahren wir mit der Bahn nach Dresden, dem Startpunkt unserer Fahrradtour. Gegen Mittag kommen wir dort an - und müssen die bepackten Räder erst einmal einige Treppen hinunterschaffen. Früher kamen die Züge stets ebenerdig, in dem als Sackbahnhof ausgebildeten Teil des Dresdner Hauptbahnhofes an – heute nicht... Nach einer kurzen Fast-Food-Stärkung geht es dann “geradewegs” zum Elberadweg und obwohl wir den Weg zur Augustusbrücke kennen (dort kann man bequem auf den Radweg einschwenken, ohne Treppen bewältigen zu müssen), werden die wenigen Meter zum Abenteuer: Baustelle an Baustelle und Busladungen von Touristen zwingen uns zum Absteigen, Aufsteigen, wieder Absteigen, na, und so weiter.
Dann ist der Radweg erreicht und wir folgen den Beschreibungen im bikeline-Radführer, die sehr gut und hilfreich sind. Allerdings gibt es die Kötschenbrodaer Straße als Fahrstraße zur Zeit nicht mehr, denn sie wird vor unseren Augen von einem Bagger entfernt – die noch sichtbaren Reste des Kopfsteinpflasters lassen diese Aktion allerdings eher positiv erscheinen. Außerdem gibt es an der Lommatscher Straße keinen Kreisverkehr mehr. Dort ist eine Ampelanlage installiert, die das Überqueren der Fahrbahnen sehr einfach macht. Der Hinweis, man möge unter der Autobahn wegen der dortigen Auffahrten mit viel Vorsicht hindurchfahren ist nur zu unterstreichen, denn hier gibt es wohl auch eine Ampel, sie war aber nicht in Betrieb und sorgte so für Verwirrung bei Autofahrern und dann schließlich auch bei uns. Gleiches gilt für die Querung dieser Straße in die Grimmestraße Richtung Kaditz. Auch hier eine Ampel ohne Funktion und ein Höllenverkehr!
Unser Tip: An der Stelle des nicht mehr vorhandenen Kreisverkehrs gleich entgegen der Fahrtrichtung auf dem Radweg der linken Straßenseite fahren. Dann kommen einem die Fahrzeuge (auch die, die zur Autobahn wollen) entgegen, sind besser in den eigenen Weg einzukalkulieren, man ist selbst besser sichtbar und braucht schließlich auch nicht die Straße zu queren, um in die Grimmestraße links abzubiegen.
Hinter Kaditz gelangen wir dann auf einen Feldweg, der aber (jedenfalls bei dem guten Wetter unserer Reise) ordentlich zu befahren ist; den Schlaglöchern kann man bequem ausweichen. Weiter geht es, bikeline folgend, an Radebeul vorbei (wer hier campen will, kann sich beim Kanuverein in Kötschenbroda melden – der Radweg führt direkt am Clubhaus entlang) und weiter nach Coswig bzw. Kötitz. Unser Tagesziel ist der Campingplatz bei Scharfenberg im Ortsteil Batzdorf auf der linkselbischen Seite. Hierzu müssen wir den rechtselbischen Radweg verlassen und die Fähre zwischen Brockwitz und Reppina nutzen, was jedoch völlig problemlos möglich ist. Weniger angenehm sind dann die etwa 3 km auf der B6, die wir vom Fähranleger bis zum Campingplatz zurücklegen müssen: Die Kapitäne der Landstraße, also die LKW-Fahrer, erweisen sich als wirklich rücksichtsvoll gegenüber uns bepackten Radlern (Kinder vorweg, Mutter mittendrin und Vater mit Rückspiegel ausgestattet als “Verkehrsblocker” und “Abstandserzwinger” hinterher), von den PKWs kann man das nicht gerade sagen...
Zum Campingplatz “Rehbocktal”: Landschaftlich schön gelegen und im hinteren Teil auch ohne Lärm von der Straße ist er eine echte, preiswerte Alternative zu Unterkünften in Meißen, denn von hier sind es lediglich drei weitere Kilometer bis dort. Versorgung mit Getränken und morgens auf Bestellung mit Brötchen (Beutel mitnehmen, es gibt keine) ist vorhanden. Sicher kein Platz, der in die ADAC-Wertung aufgenommen werden würde, aber er ist mit sauberen und ausreichenden Sanitäranlagen ausgestattet. Für “Camper ohne Zelt”: Man kann auch Hütten mieten. Eine Voranmeldung für Zelte ist nicht notwendig, für Hütten könnte sie empfehlenswert sein.